Für Mitarbeiter in psychosozialen, pädagogischen oder therapeutischen Berufen gehören Rollenspiele und szenische Situationsgestaltungen oft zum Arbeitsalltag. Dabei stellen wir immer wieder fest, daß es für Kinder wie für Erwachsene einfacher ist, durch einen Stellvertreter auszudrücken, was sie sonst vielleicht nicht sagen können oder sagen würden.
Puppen helfen auch in vielen anderen Situationen: sie können Kontakte knüpfen; sie können Streit schlichten; sie können neue Erfahrungen wagen; sie dürfen und können alles sagen. Sie trösten und bringen zum Lachen. Sie können ihren Zorn ungezügelt äußern und rühren zu Tränen. Sie sind schüchtern oder vorlaut, klug oder naiv, stark oder schwach, lieb oder böse – ganz nach Bedarf.
So ist es für viele Menschen einfacher mit einer Puppe auszudrücken, was sie bewegt. Das Spiel mit der Puppe erlaubt es, die Szene selbst zu beherrschen und aktiver Auslöser und Kontrolleur des Geschehens zu sein. Dies geschieht um so leichter, wenn es sich um eine Puppe handelt, die selbst hergestellt ist, die „ein Teil von mir“ ist und die dadurch eine sehr viel größere Identifikationsmöglichkeit bietet. Die Puppe bietet gleichzeitig Schutz und eine direkte Form der Aussage, wie sie im Gespräch von Mensch zu Mensch oft nicht möglich ist.
Diese Erfahrungsmöglichkeiten gelten für die Menschen mit denen wir arbeiten aber auch für uns selbst: auch dem Helfer kann die Puppe eine Hilfe sein. Sie kann durch ihre Vielfältigkeit überall dort eingesetzt werden, wo die Arbeit mit Menschen manchmal nach einem Helfer verlangt.
Weiterbildungsangebote zum Thema Therapeutisches Puppenspiel richten sich an Mitarbeiter/innen aller therapeutischen, pädagogischen und sozialen Arbeitsbereiche: Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten und -therapeutinnen; Erzieher/innen; Heilpädagogen und Heilpädagoginnen; (Sonderschul-) Lehrer/innen;
Ergotherapeuten und Ergotherapeutinnen; Sozialarbeiter/innen und Sozialpädagogen und Sozialpädagoginnen in der Kinder-, Jugend- oder Altenarbeit und natürlich an alle Menschen, die an diesem Thema interessiert sind und gerne mehr darüber und über sich selbst erfahren möchten.